Wie der Amerikaner so lebt. Ein Erlebnisbericht rein aus dem Gefühl heraus. Ohne langfristige Recherche, ob es auch tatsächlich so ist.

Der Amerikaner scheint geboren zu sein, um Auto zu fahren. Immer und überall. Füße hat er nur, um in jungen Jahren zu joggen. Außer zum Joggen benützt er sie eigentlich nicht.

Der eine oder andere wird jetzt fragen: Was hat er dann gemacht, bevor es Autos gab?

 

Da ist er geritten. Immer und überall. Manchmal auch in den Saloon. Das war der Vorläufer vom Drive Thru, in 'n out oder wie das sonst heißt. Drive in, wie in Deutschland heißt es hier nicht, Warum? Ganz einfach: Der Amerikaner hat kapiert, daß er ja auch wieder raus muß. Es gibt nämlich noch mehr Drive thru's. Zum Geld holen, zum Eis essen, zum Mampfe kaufen. Überall so, daß er nicht aussteigen muß. Am Supermarkt fährt er so lange im Kreis, bis er endlich einen Platz direkt vor der Tür hat.

Und jetzt geht es los. Wenn er vom joggen kaputte Knie hat, oder vom vielen im Auto sitzen, dann bekommt er (oder sie) vom Supermarkt ein Elektrowägelchen gestellt. Wie ein elektrischer Rollstuhl. Damit er die Knie nicht mehr benutzen muß.

In Deutschland heißt es: Beweg dich, oder hast du schon einmal ein Reh mit Arthrose gesehen.

 5 spuren

Ein paar Amerikaner gibt es doch noch, die ihre Füße bewegen. Damit aber nicht so viele Amerikaner sich die Knochen kaputt machen, dürfen da auch Ausländer mitspielen. Die spielen Football, Basketball oder Baseball, im Winter Eishockey. Das läuft immer hier im TiVi. Für jeden Amerikaner werden mindestens 10 Monitore aufgehängt. Damit er nichts verpaßt. Beim Essen oder in der Bar, für jeden Barhocker mindestens 3 Monitore.

Jetzt aber wieder zum Autofahren. Das macht er auf mindestens fünf Fahrspuren, manchmal sieben. Weil er dabei rechts und links überholen kann (das darf er) und dabei grundsätzlich telefoniert oder Börsenkurse überprüft (das darf er, wie bei uns, eigentlich nicht) kommt es hier zu lustigen Szenen. Vor allem, wenn zwei gleichzeitig die Fahrbahn wechseln und telefonieren. Aber der Gesetzgeber hatte schon lange bevor es Mobilephones gab (So heißt ein Handy wirklich), in weißer Voraussicht mit sowas gerechnet und die Höchstgeschwindigkeit niedrig angesetzt. Das hilft auch den Autos, denn die Straßen sind hier meist so mies, daß sie sich bei höheren Geschwindigkeiten zerlegen würden.

Am Wochenende gehen die meisten fischen, jagen oder sonstwie in die Wildernes. Mit dem Auto. Nein, eigentlich mit zwei. Ein riesiger Bus als RV= Wohnmobil. Daran kann man meistens ein oder zwei Seiten ausfahren, damit es nicht so eng ist. Amerika ist groß. Und Vorzelt aufbauen möchte man nicht. Hinten an diesem Ding hängt meist noch ein Jeep, Pickup oder ein Boot/Schiff oder sonst was praktisches, mit dem man weiterfahren kann, wenn der Bus nicht mehr weiter kommt.